Fauler Kompromiss statt innovative Lösungen

Der Gemeinderat hat vor ein paar Tagen über den Entscheid zum Innenstadtregime informiert. Nachdem sich die grossen Parteien zufrieden zeigen, entspricht die Lösung nicht den Erwartungen der Grünliberale Partei Thun. Die Partei hat sich stets für eine vom motorisierten Individualverkehr befreiten Innenstadt (gesamtes Balliz und die Hauptgasse) eingesetzt. Vor allem mit den Kurzzeitparkplätzen auf dem Stadthofplatz wird dieser Forderung nicht nachgekommen. Statt innovativer Lösungen wird weiterhin auf die oberirdische Kurzzeitparkplätze gesetzt. Die Grünliberalen werde den einjährigen Probebetrieb genau verfolgen und bei Bedarf vor der definitiven Einfüh-rung erneut ihre Forderungen einbringen.

Haltung der grünliberalen Thun

Der Gemeinderat bezeichnet in seiner Mitteilung das neu festgelegte Verkehrsregime in der Innenstadt als «geschichtsträchtig». Er sieht eine weitgehende verkehrsfreie Innenstadt (Bälliz und Hauptgassen) vor. Die Grünliberale Partei ist erfreut, dass damit auf dem grössten Teil des Bälliz, ein ungestörtes Flanieren möglich wird. Aber eben nur «auf dem grössten Teil». Unter anderem in der Marktgasse und auf dem Stadthofplatz sollen weiterhin Kurzzeitparkplätze angeboten werden. Und daran stossen sich die Grünliberalen Thun, die eine vollständig vom motorisierten Individualverkehr befreite Fussgängerzone fordern. Für sie ist verständlich, dass dabei auf die Anlieferungen und die Zufahrten der Anwohner resp. die Taxifahrten Rücksicht genommen werden muss.

Es ist der Partei klar, dass die Innenstadtgeschäfte darauf angewiesen sind, dass Kunden nur kurz etwas abholen können. Aber statt weiterhin auf oberirdische Parkplätze zu setzten, wären auch innovative Lösungen mit den bestehenden resp. neu eröffneten Parkhäuser möglich – so die von den Grünliberalen bereits zur Diskussion gebrachten Kurzparkzeit in den Parkhäusern. Wenn man die örtlichen Gegebenheiten ansieht, so ist der Weg vom Aareparkhaus sogar näher vom Unterbälliz, als die Parkplätze auf dem Stadthofplatz. Generell kann gesagt werden, dass man von den verfügbaren Parkhäusern in fünf Minuten in jeden Teil der Innenstadt gelangt. Mit der nun gewählten Lösung, wird es mit den Kurzzeitparkplätzen vor allem im Bereich Freienhofgasse und Waisenhaus weiterhin viel Suchverkehr geben. Viele werden zum Stadthofplatz fahren und unverrichteter Dinge wieder wegfahren, da alle Parkplätze besetzt sind oder die Endlosschleife durch die Marktgasse und die Berntorgasse drehen, bis endlich ein Platz frei wird. Aus Sicht der Partei ist dies alles andere als eine Attraktivitätssteigerung der Innenstadt.

Die Grünliberalen werden den nun angesetzten einjährigen Probebetrieb verfolgen und gegebenenfalls vor der definitiven Einführung ihr Forderungen wieder vorbringen.